Hinter dem Begriff „Barf“, verbirgt sich die Bezeichnung „biologisch artgerechte Rohfütterung“. Neben rohem
Fleisch, Innereien und Knochen, die ca. 80 % der Gesamtfuttermenge ausmachen, bekommt der Hund zusätzlich
noch ca. 20 % Gemüse, ein wenig Obst und gezielt eingesetzte Zusatzfuttermittel. Hierzu auch ein interessanter
Artikel bei snautz.de zu dem Thema Kräuter und Pflanzen für den Hund
http://www.snautz.de/magazin/kraeuter-fuer-hunde-ernaehrung.html. Den Hund mit rohem Fleisch zu füttern, ist
wenn Du Dich einmal in das Konzept eingearbeitet hast, einfach und sehr natürlich. Ähnlich wie die Tiefkühlpizza
und die Dosenravioli bringt die industriell hergestellte Nahrung auch unerwünschte Zusatzstoffe in den Napf des
Hundes. Stellen wir die Mahlzeiten hingegen mit frischen Komponenten selber zusammen, so haben wir es auch
selbst in der Hand was im Hundemagen landet. Seinen Hund gesund zu ernähren ist keine Zauberei, wichtig ist ein
gesunder Menschenverstand, ein gutes Auge, das sich am Gewicht und Zustand des Fells orientiert, sowie ein bis
zwei gute BARFbücher mit denen Du Dir ein gutes Grundlagenwissen verschaffen kannst. Empfehlen möchte ich
dir hier besonders das kleine Büchlein von Swanie Simon, „Bar-biologisch-artgerechts-rohes-Futter“, das Du für nur
fünf Euro erstehen kannst und Dich meiner Meinung nach mit dem Wissen ausstattet, welches Du für die Fütterung
Deines Hundes benötigst.
Welpen können im Prinzip ab der vierten Lebenswoche gebarft werden, sie benötige im Gegensatz zum
erwachsenen Hund, vier bis acht Prozent ihres Körpergewichtes an Futter (erwachsene Hunde nur zwei bis drei
Prozent). Berechnet auf ein fünf Kilo schweres Hundekind, sind dieses also 200 bis 400 Gramm Futter täglich. Für
den Welpen ist es notwendig, dass er täglich eine optimal zusammengestellte Futtermahlzeit bekommt. Wie jedes
Lebewesen dass sich im Wachstum befindet, vollbringt auch der Körper des kleinen Welpen in dieser Zeit
Höchstleistungen. Bedingt durch das Knochenwachstum, haben Welpen einen besonders hohen Bedarf an
Kalzium. Darüber hinaus sollten sie jeden Tag im richtigen Verhältnis Muskelfleisch, Pansen beziehungsweise
Blättermagen, Innereien, Knochen und Obst/Gemüse bekommen. Knochen sollten am besten zu Beginn gewolft
gefüttert werden, später kannst du je nach Alter hier und da mal einen Hühnerflügel oder einen Rindernasenknorpel
bei füttern. Da für das barfen eines Welpen fortgeschrittenes Wissen erforderlich ist, empfehle ich bei einem Hund
während des Wachstums bis ungefähr zum achten Lebensmonat, auf fertige Barfpakete zurück zu greifen. Sie sind
mittlerweile in fast jedem Barfshop erhältlich und garantieren eine optimale Zusammensetzung von allem was der
Welpe für seine gesunde Entwicklung benötigt. Im Gegensatz zum Welpen, ist der Organismus des erwachsenen
Hundes in der Lage sich über einen Fütterungszeitraum von vier Wochen alle benötigten Nährstoffe ausgewogen
aus der Nahrung heraus zu ziehen. Das geschieht in der Natur bei frei lebenden Hunden ganz genau so und
deswegen ist es bei einer rohen, natürlichen Ernährung nicht weiter schlimm, wenn der Hund über einen gewissen
Zeitraum (wie beispielsweise einer Krankheit, oder im Urlaub) einmal einseitig ernährt wird. Mit diesem Wissen
kannst Du Dich beruhigt auf Deinen gesunden Menschenverstand bei der Ernährung Deines Hundes verlassen.
Denn: wer von uns Menschen hält sich bei seiner eigenen Ernährung sklavisch an die von der WHO empfohlene
Ernährungspyramide? Stell Dir vor Du würdest Dir jeden Tag darüber Gedanken machen müssen, wie viel Protein,
wie viel Magnesium und wie viel Calcium Du zu Dir nehmen müsstest um dich gesund zu ernähren ... Falls es Dir
wichtig ist dass Deine persönliche Ernährungsbilanz ausgewogen ist, wirst Du von ganz alleine nach der gestrigen
Tiefkühlpizza mit Salami, heute auf eine Joghurt und ein Vollkornbrot mit Käse zurück greifen. Genau wie wir,
braucht auch unser Hund nicht in jedem Futterbrocken eine optimale Zusammensetzung vorfinden. Das wird uns
nämlich lediglich von der Futtermittelindustrie suggeriert. Aus diesem Grund basiert das Barfkonzept darauf, dass
der Hund zwar täglich einen Großteil aller wichtigen Nährstoffe erhält, jedoch von einigen Nährstoffen an manchen
Tagen mal mehr und mal weniger bekommt. Unter dem Strich jedoch, wird der Bedarf über einen Zeitraum von den
oben genannten vier Wochen dennoch gedeckt.
Industriell gefütterte Hunde haben oftmals das kauen verlernt, sie schlucken meist nur noch die Nahrung, ohne sie
wie für den Verdauungsprozess notwendig, optimal zu zerkleinern. Darüber hinaus leiden sie oftmals unter
Zahnbelag, aus dem sich, wenn er nicht entfernt wird, Zahnstein bildet. Hunde die gebarft werden und Knochen,
Knorpel, sowie Fleisch am Stück bekommen, haben keinen Zahnstein. Zahnstein führt zu Entzündungen am
Zahnfleisch und in den Tiefen des Zahnbettes. Von dort aus können die Erreger über die Blutbahn den ganzen
Körper schädigen und lebenswichtige Organe wie Herz, Leber oder Nieren angreifen. Zahnbetterkrankungen
äußern sich durch unangenehmen Maulgeruch.
Zurück zur Futterzusammensetzung:
Neben dem Eiweiß (Fleisch) und Ballaststoffen (Gemüse und Obst), kann der Hund auch Kohlenhydrate
(Kartoffeln, Reis, gekochte Hirse etc.) erhalten, hier scheiden sich jedoch die Geister der Rohfutterexperten.
Während die einen doe fütterung von Kohlenhydraten als notwendig erachten, halten die anderen sie für
schlichtweg überflüssig. Für welche Variante auch immer Du Dich entscheidest, auf Kohlenhydrate kannst du
immer dann zurück greifen, wenn Du möchtest, dass Dein Hund an Gewicht zunimmt, bzw. sein Gewicht hält. Dies
kann besonders bei alten oder schwer futterigen Hunden der Fall sein.
Fleisch, sollte aus den oben genannten Gründen immer am Stück verfüttert werden. Das Kauen reinigt die Zähne
und fördert außerdem die Durchblutung durch die gleichzeitige Massage des Zahnfleisches. Der beim Kauprozess
entstehende Fluss von Verdauungssäften, fördert außerdem die Durchblutung durch die gleichzeitige Massage des
Zahnfleisches. Der beim Kauprozess entstehende Fluss von Verdauungssäften, fördert darüber hinaus eine gute
Verdauung. Bis auf Schweinefleisch (hierzu zählt auch Wildschwein), können Hunde fast alle Fleischsorten fressen.
Rohes Schweinefleisch kann das Aujetzki Virus in sich tragen, welches erst ab 60 Grad beim Garprozess abgetötet
wird. Dieses Virus kann für Hunde tödlich sein! Ein Großteil der Barfer, greift auf das Fleisch von Rind und Kalb,
Geflügel, Pferd und Lamm zurück. Die Innereien dieser Tiere enthalten wichtige Nährstoffe, da sie jedoch auch
Filterorgane sind, in denen sich Schadstoffe befinden, sollten sie nur ein bis zwei mal in der Woche gefüttert
werden. Knorpelige Fleischteile wie Kehlkopf, Schlund und Luftröhre dienen hervorragend der beschriebenen
Zahnpflege, sollten jedoch auch nur ab und zu verfüttert werden, da dort noch Teile der Schilddrüse und mit ihnen
die entsprechende Hormone des Tieres anhaften können. Preisgünstig und gesund sind Pansen und Blättermagen
von Wiederkäuern, sie enthalten vitaminreiches und vorverdautes Grünfutter. Lefzen, Maul- und Kopffleisch sind
gut bekömmlich und regen zum kauen an. Alles an Geflügel und Muskelfleisch generell, sind die beste Quelle für
Proteine, Mineralstoffe und Fett. Neben einer reinen Fleischernährung, kannst Du Deinem Hund auch rohen Fisch
(dieser wird im Ganzen verfüttert) und ein rohes Eigelb mit Schale geben.
An Gemüse frisst Dein Hund, was Du auch für Deine Familie auf den Tisch bringst. Ich möchte auch hier nur einige
Beispiele nennen: Salate, Möhren, Zucchini, Brokkoli, Keimlinge und Pastinaken. Vorsichtig sei bitte bei Spinat,
Brokkoli und roter Beete, denn sie enthalten Oxalsäure, die zum einen zum Abbau von Calcium führt und zum
anderen die Bildung von Oxalatsteinen fördert. Diese Gemüsesorten fütterst Du bitte nur ab und zu und wenn dann
am besten in Kombination mit Milchprodukten, da dadurch diese „Nebenwirkungen“ entschärft werden. Das
Gemüse kannst Du genau wie das Obst pürieren oder leicht dünsten. Obst wird, wie ich bereits erwähnt habe, in
kleineren Mengen gefüttert. Beliebt und vitaminreich sind beispielsweise Äpfel, Beeren, Bananen, Birnen und Kiwis.
Kleine Mengen an Kräutern (z.B. Petersilie, Dill, Löwenzahn) und ein bis zwei Teelöffel hochwertige Öle je 30 kg
Körpergewicht (Fischöl, Distelöl, Leinöl, Lebetran) runden die Basis für eine gesunde Mahlzeit ab. Durch die
Zugabe folgender Lebensmittel kannst Du bei Bedarf für weitere Gaumenfreuden Deines Hundes sorgen:
Buttermilch, Joghurt, Hüttenkäse, Dickmilch, Grünkern, Weizenkleie und Kokosflocken.
Der Vollständigkeit halber, möchte ich auch noch die Lebensmittel aufzählen, die Du bitte auf keinen Fall an Deinen
Hund verfütterst, da diese entweder giftig oder unbekömmlich sind.
Giftig: Neben dem bereits erwähnten rohen Schweinefleisch, handelt es sich zusätzlich um Weintrauben, Rosinen,
rohe Kartoffeln, Avocados, Zwiebeln, die Kerne von Steinobst, rohe Bohnen, Tomaten, Schokolade sowie das in
kurzer Zeit tödlich! Wirkende Süßungsmittel Xylit.
Unbekömmlich sind: Rohes Eiweiß und Nüsse.
Vielleicht haben ich mit diesen Ausführungen Dein Interesse geweckt und Du spielst mit dem Gedanken Deinen
Hund mit Rohfutter zu ernähren, fragst Dich aber noch, welche Kosten auf Dich zukommen werden. Auch dabei
kann ich Dich hoffentlich beruhigen: Ein 25 Kilo schwerer Hund, benötigt etwa für 37,20 € Frischfleisch, für 6,17 €
Obst und Gemüse, sowie für ungefähr 10,00 € Zusätze in Form von Ölen, Kräutern und Milchprodukten. Bei dieser
Berechnung, wurden nicht die günstigsten Lebensmittel ausgewählt, das bedeutet, wenn Du auch noch die
haltbaren Reste aus Deinem Kühlschrank mit einbeziehst und einiges im Discounter kaufst, kannst Du sogar noch
etwas sparen. (Quelle: www.barfinfo.de). Im Vergleich dazu kostet das günstigste Dosenfutter (Eigenmarke vom
Discounter) 17,50 € pro Monat und ein hochwertiges, teures Markenprodukt 160,00 € im Monat.
Bezugsquellen von Barfshops findest Du im Internet und wenn Du Dir einen etwas größeren Futtervorrat anlegen
möchtest, wird es Dir sogar gratis bis vor Deine Haustür geliefert.
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